Ein erster Erfahrungsbericht mit der KVN YAK 500

 

Der große Tag, der 22. März 2005, letzten Dienstag.

Grippegebeutelt trat ich mit der G200 die letzte große Fahrt, immerhin 50 km, zum Händler an. Nach Erledigung der Verträge war es dann soweit. Ich konnte mit der KVN Yak 500 die Heimreise antreten.
Manche werden sich gleich an der gelben Farbe stören, die aber in real nicht so grell aussieht wie man sie immer auf den Bildern sieht. Die Alternativfarbe Anthrazit sieht dagegen auf den Bildern wieder besser aus, lassen aber die Yak in real viel kleiner erscheinen, was wiederum dem Namen nicht gerecht wird. Ein kleines Hochlandrind? Nein Danke. 
 
Auffällig ist auch der geschlossene Fußraum, den es bei der 500er serienmäßig gibt. Anders als bei den kleineren KVNs, denn da musste man noch viel zahlen, wenn man diesen Spritzschutz wollte. Aber der war völlig unnötig, denn selbst bei Regen wurde man komischerweise nicht von den Vorderrädern vollgespritzt. Bei der Yak hingegen macht es optisch viel hier, aber der Hersteller ging noch einen Schritt weiter, denn der geschlossene Fußraum hat auch merkliche Vorteile. So kann beispielsweise der Beifahrer seine Füße bequem auf eine Erhebung ablegen, hochgerissene Füße bei Beschleunigung gehören der Vergangenheit an.
 
Von vorne erinnert die Yak stark an die kleineren KVNs, ihr Hinterteil lässt in Sachen Optik aber keine Wünsche offen: tief und bullig wie aus einem Guss! 
Einen sehr übersichtlichen Eindruck macht auch die Instrumententafel. Zentral das große und beleuchtete Tachofeld. Links und rechts sind diverse Warnlampen angebracht, sowie eine Tank- und Temperaturanzeige. Kein Vergleich mehr zur G200, deren Fahrradtacho das edle Gesamtbild doch sehr trübte. KVN hat da aber schon bei der 250er nachgebessert. Auch ein Notaus-Schalter ist vorhanden. 
 
Zurück zur Yak. Das Zündschloss ist wieder einmal sehr unglücklich unter der Lenkstange angebracht.
Da ist Fummeln angesagt. Auch beim Wippschalter für den Tacho und den der Nebelschlussleuchte. 
 
Top sieht dagegen der in Silber gehaltene Schaltknüppel aus, der auch optimal rechts am Pseudotank angebracht wurde. Im Vergleich zur 200er hat er die Spielzeug-Joystick-Optik verloren. Neben dem Rückwärtsgang, einem langsamen und schnellen Gang ist auch die Stellung „Neutral“ vorhanden. 

 

Die Ingenieure haben weitere Verbesserungen einfließen lassen. Die abschließbare Sitzbank ist von hinten her aufklappbar und kann im geöffneten Zustand mit einem Bügel gesichert werden. Unter der Sitzbank befinden sich zwei Stauräume, die Platz für das Verbandszeug und das Werkzeug bietet, für mehr aber auch nicht. Außerdem ist im hinteren Stauraum der Tankdeckel angebracht, der Tank (ca. 13 Liter) selber befindet sich direkt darunter, also im hinteren Teil der Quad. Abschließbare Tankdeckel, die man übrigens sehr schwer findet, brauchen nicht mehr zugekauft werden. Das mitzuführende Warndreieck habe ich zwischen Gestänge und Tank unter der Karosserie angebracht. Die straff gepolsterte Sitzbank selber ist genial. Der Fahrer sitzt in einer Art Mulde, somit wird der Schwerpunkt stets unten gehalten. Sehr bequem ist es auch für den Beifahrer, der sich an Bügeln festhalten kann, die links und rechts der Sitzfläche angebracht sind. 

Platz ist in jedem Winkel
 

Da geht rein was mit muss...

Erotik pur...

Plätzchen für "dreieckige"...

Zu den Umbaumaßnahmen, die für eine Zugmaschinen-Zulassung notwendig waren, gehören neben den vorderen beiden Scheinwerfern (der Originalscheinwerfer ist abgeklemmt) auch die Anhängerkupplung und die Nebelschlussleuchte. Bei letzterer habe ich eine elegentare Variante gewählt ,die besser zur Gesamtoptik passt, als die vom Importeur vorgegebene. 
 

Schon bei der ersten Ausfahrt erfährt man die Power, die vom Piaggio-Motor übertragen wird. Die Beschleunigung ist trotz Automatik heftig. Die Yak dreht bis ca. 100 km/h konstant auf, danach langsamer (bis 120 km/h). Der Auspuff hält sich bis ca. 50 Stundenkilometer dezent im Hintergrund, brummt und blubbert dann aber recht kernig. Gut so. 

Eine krasse Umstellung zur 200er ist die Gasannahme. Musste man bei der Bella den Gashebel noch sehr weit aufdrehen, damit sie sich von der Stelle rührt, setzt sich die YAK schon knapp über Standgas in Bewegung. An diese Tatsache gewöhnt man sich aber schnell, sollte aber beim ersten Mal in der Stadt höllisch aufpassen, damit man bei seinem Vordermann nicht im Kofferraum parkt. 

Das Fahrverhalten des 300 Kilo-Monsters ist gutmütig und stabil, anders ausgedrückt, das Fahrwerk lässt einen wie auf Schienen dahinquadeln. Selbst mit Beifahrer ändert sich nicht viel daran. Die YAK lässt sich auch hiermit sehr gut fahren. Die offene Motorleistung fügt ihr Übriges dazu. 

Was ich aber bemängeln muss, ist die Anordnung des Kühlers, der von der Frontverkleidung ein ganzes Stück verdeckt wird. Da bin ich mal im Sommer gespannt. Auch passiert es mir ständig, dass ich beim Blinken die Hupe betätige. Die dafür zuständigen Schalter sind einfach zu nahe beieinander.

Gewöhnungsbedürftig ist auch die im Fußraum angebrachte Bremse. Es bedarf größeren Drucks, damit die 300 kg plus Fahrer verzögert werden. Die Handbremsen am Lenker lassen sich dagegen sehr leichtgängig betätigen. Die Bremsen (vier Scheibenbremsen) selber werden hydraulisch über Stahlflexrohre angesteuert.

Ich freue mich auf die nächste Tour und erbete endlich mal schöneres Wetter.     Trude