Grippegebeutelt trat ich mit der G200 die letzte große Fahrt, immerhin 50
km, zum Händler an. Nach Erledigung der Verträge war es dann soweit. Ich
konnte mit der KVN Yak 500 die Heimreise antreten.
Manche werden sich gleich an der gelben Farbe stören, die aber in real
nicht so grell aussieht wie man sie immer auf den Bildern sieht. Die
Alternativfarbe Anthrazit sieht dagegen auf den Bildern wieder besser aus,
lassen aber die Yak in real viel kleiner erscheinen, was wiederum dem
Namen nicht gerecht wird. Ein kleines Hochlandrind? Nein Danke.
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Auffällig ist
auch der geschlossene Fußraum, den es bei der 500er serienmäßig gibt.
Anders als bei den kleineren KVNs, denn da musste man noch viel zahlen,
wenn man diesen Spritzschutz wollte. Aber der war völlig unnötig, denn
selbst bei Regen wurde man komischerweise nicht von den Vorderrädern
vollgespritzt. Bei der Yak hingegen macht es optisch viel hier, aber der
Hersteller ging noch einen Schritt weiter, denn der geschlossene Fußraum
hat auch merkliche Vorteile. So kann beispielsweise der Beifahrer seine
Füße bequem auf eine Erhebung ablegen, hochgerissene Füße bei
Beschleunigung gehören der Vergangenheit an.
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Von vorne
erinnert die Yak stark an die kleineren KVNs, ihr Hinterteil lässt in
Sachen Optik aber keine Wünsche offen: tief und bullig wie aus einem
Guss! |
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Einen sehr
übersichtlichen Eindruck macht auch die Instrumententafel. Zentral das
große und beleuchtete Tachofeld. Links und rechts sind diverse Warnlampen
angebracht, sowie eine Tank- und Temperaturanzeige. Kein Vergleich mehr
zur G200, deren Fahrradtacho das edle Gesamtbild doch sehr trübte. KVN hat
da aber schon bei der 250er nachgebessert. Auch ein Notaus-Schalter ist
vorhanden.
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Zurück
zur Yak. Das Zündschloss ist wieder einmal sehr unglücklich unter der
Lenkstange angebracht.
Da ist Fummeln angesagt. Auch beim Wippschalter für den Tacho und den der
Nebelschlussleuchte.
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Top sieht
dagegen der in Silber gehaltene Schaltknüppel aus, der auch optimal rechts
am Pseudotank angebracht wurde. Im Vergleich zur 200er hat er die
Spielzeug-Joystick-Optik verloren. Neben dem Rückwärtsgang, einem
langsamen und schnellen Gang ist auch die Stellung „Neutral“ vorhanden. |
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Die Ingenieure
haben weitere Verbesserungen einfließen lassen. Die abschließbare Sitzbank
ist von hinten her aufklappbar und
kann im geöffneten Zustand mit einem Bügel gesichert werden. Unter der
Sitzbank befinden sich zwei Stauräume, die Platz für das Verbandszeug und
das Werkzeug bietet, für mehr aber auch nicht. Außerdem ist im hinteren
Stauraum der Tankdeckel angebracht, der Tank (ca. 13 Liter) selber
befindet sich direkt darunter, also im hinteren Teil der Quad.
Abschließbare Tankdeckel, die man übrigens sehr schwer findet, brauchen
nicht mehr zugekauft werden. Das mitzuführende Warndreieck habe ich
zwischen Gestänge und Tank unter der Karosserie angebracht. Die straff
gepolsterte Sitzbank selber ist genial. Der Fahrer sitzt in einer Art
Mulde, somit wird der Schwerpunkt stets unten gehalten. Sehr bequem ist es
auch für den Beifahrer, der sich an Bügeln festhalten kann, die links und
rechts der Sitzfläche angebracht sind. |

Platz ist in jedem Winkel
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Da geht rein was mit muss... |

Erotik pur... |

Plätzchen für "dreieckige"... |
Zu den
Umbaumaßnahmen, die für eine Zugmaschinen-Zulassung notwendig waren,
gehören neben den vorderen beiden Scheinwerfern (der Originalscheinwerfer
ist abgeklemmt) auch die Anhängerkupplung und die Nebelschlussleuchte. Bei
letzterer habe ich eine elegentare Variante gewählt ,die besser zur
Gesamtoptik passt, als die vom Importeur vorgegebene.
Schon bei der ersten Ausfahrt
erfährt man die Power, die vom Piaggio-Motor übertragen wird. Die
Beschleunigung ist trotz Automatik heftig. Die Yak dreht bis ca. 100 km/h
konstant auf, danach langsamer (bis 120 km/h). Der Auspuff hält sich bis
ca. 50 Stundenkilometer dezent im Hintergrund, brummt und blubbert dann
aber recht kernig. Gut so.
Eine krasse Umstellung zur 200er ist die Gasannahme. Musste man bei der
Bella den Gashebel noch sehr weit aufdrehen, damit sie sich von der Stelle
rührt, setzt sich die YAK schon knapp über Standgas in Bewegung. An diese
Tatsache gewöhnt man sich aber schnell, sollte aber beim ersten Mal in der
Stadt höllisch aufpassen, damit man bei seinem Vordermann nicht im
Kofferraum parkt.
Das Fahrverhalten des 300 Kilo-Monsters
ist gutmütig und stabil, anders ausgedrückt, das Fahrwerk lässt einen wie
auf Schienen dahinquadeln. Selbst mit Beifahrer ändert sich nicht viel
daran. Die YAK lässt sich auch hiermit sehr gut fahren. Die offene
Motorleistung fügt ihr Übriges dazu.
Was ich aber bemängeln muss, ist die
Anordnung des Kühlers, der von der Frontverkleidung ein ganzes Stück
verdeckt wird. Da bin ich mal im Sommer gespannt. Auch passiert es mir
ständig, dass ich beim Blinken die Hupe betätige. Die dafür zuständigen
Schalter sind einfach zu nahe beieinander.
Gewöhnungsbedürftig
ist auch die im Fußraum angebrachte Bremse. Es bedarf größeren Drucks,
damit die 300 kg plus Fahrer verzögert werden. Die Handbremsen am Lenker
lassen sich dagegen sehr leichtgängig betätigen. Die Bremsen (vier
Scheibenbremsen) selber werden hydraulisch über Stahlflexrohre
angesteuert.
Ich freue mich auf die nächste Tour und
erbete endlich mal schöneres Wetter.
Trude |